Zweimal war diese Weiterbildung bereits angesetzt worden, musste aber jedes Mal kurzfristig abgesagt werden. Am 27. April 2024 klappte es im dritten Anlauf. Unter dem Titel "Wald vergeht, Wald entsteht - Wälder im Klimawandel" fand die nunmehr fünfte Weiterbildung dieser Reihe in Neustadt/Südharz statt.
Den Vormittagsteil mit der allgemeinen Übersicht über die Entwicklung der Thüringer Wälder, die aktuellen Schäden und die Gegenstrategien bestritt Marie Brock vom Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha ('FFK), das zu ThüringenForst gehört. Am Nachmittag ging die Gruppe auf Exkursion. Exkursionsleiter war Knut Apel, stellvertretender Forstamtsleiter des Forstamtes Bleicherode-Südharz. Im Blickpunkt standen große Flächen, auf denen ehemals Fichten stockten, die aber durch Trockenheit und Insektenschäden verschwunden sind. Dürrständer verwiesen auf weitere Ausfälle. Auf einer umzäunten Versuchsfläche erläuterte Knut Apel, nach welchen Prinzipien dort mit Douglasien und Eichen eine Neuaufforstung versucht wird, welche Bäume darüber hinaus aufkommen und wie künftige Pflege- und Ergänzungsmaßnahmen aussehen werden. Außerhalb des Gatters waren auf ehemaligen Fichtenstandorten Versuchsanordnungen installiert, um fortlaufend Daten über Temperaturen, Insektenarten und -mengen usw. zu erhalten, um sich forstwirtschaftlich entsprechend darauf einzustellen.
Zum Abschluss konnte ein 33 m hoher Aussichtsturm bestiegen werden, der großartige Rundblicke über den Harz, das Helmetal, die Hainleite, den Dün und den Kyffhäuser bot.
Fotos: Hans-Joachim Petzold