"Köhlerei im Gebirge" lautete der Titel einer ZNL-Weiterbildung innerhalb des großen Themas "Geschichte der Kulturlandschaft". Referent Ralf Kirchner, selbst Mitglied in einem Köhlerverein, führte durch den Tag. Im Theorieteil ging es zurück bis in das 15. und 16. Jahrhundert, als insbesondere Saigerhütten den Bedarf an Holzkohle in die Höhe trieben. Riesige Flächen wurden über Jahrhunderte hinweg gerodet. Überall im Thüringer Wald und im Schiefergebirge qualmten damals Holzkohlemeiler. Mit welchem Holz diese über die Jahrhunderte bestückt wurden, welche Arbeitsgänge nötig gewesen sind, wie Transporte und Entlohung erfolgten, davon erhielten die Teilnehmer tiefe Einblicke. Ebenfalls eingegangen wurde auf das harte, ärmliche Leben der Köhler und ihrer Familien. Mit dem Einzug der Steinkohle als Energieträger nach 1800 wurde Holzkohle weniger gefragt und um 1900 gab es kaum noch Köhler. Heute sind es Vereine, die dieses Immaterielle Kulturerbe bewahren und mit Schauvorführungen Neugierige begeistern.
Im Exkursionsteil des Tages ging es mit Spaten und Bandmaß hinaus auf die Suche nach alten Meilerplätzen. Mit der Erfahrung Hunderter gefundener und kartierter Meiler erläuterte der Referent, wo und wie man nach überwachsenen Meilerstellen sucht, wo sie am wahrscheinichsten zu finden sind und welche typischen Merkmale sie aufweisen.
Fotos: Hans-Joachim Petzold









